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Ausbildung: Maler & Lackierer
Du interessierst dich für eine Ausbildung zum Maler und Lackierer bzw. Malerin und Lackierin? Dann findest du hier alle wichtigen Informationen für dich.
Ausbildung mit Zukunft: Maler und Lackierer
Gestalte die Welt mit deinen Händen und werde Maler und Lackierer! Du möchtest etwas erschaffen, die Welt gestalten und etwas bunter machen? Dann bist du im Maler- und Lackiererhandwerk genau richtig aufgehoben. Als Maler bist du Künstler und Handwerker in einem. Du veredelst Wände, Innenräume, Fassaden oder gleich ganze Gebäude.
Wir verschaffen dir einen Überblick über die Ausbildung zum Maler und Lackierer.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, wie sieht die Ausbildung aus und was verdiene ich in etwa so. Das und noch mehr wird hier beantwortet.
Was macht ein Maler und Lackierer überhaupt?
Erstmal ein Überblick über die Arbeit eines Maler und Lackierers: Maler und Lackierer befassen sich mit den Oberflächen von Objekten - das können Gebäude, aber auch Maschinen und andere Gegenstände sein. Dabei arbeiten sie mit Farbe, Lacke und Lasuren, mit denen sie die Objekte verschönern, gestalten oder schützen.
Aufgaben als Maler und Lackierer:
streichen
lackieren
verputzen
tapezieren
spachteln
schleifen
ℹ Berufsbezeichnung: der offizielle Beruf lautet "Maler und Lackierer", welcher meist einfach durch Maler bzw. Malerin abgekürzt wird. Das verwirrt hin und wieder. Maler übernehmen aber auch Lackierarbeiten und umgekehrt.
Short Facts
Eckdaten auf einem Blick.
Gewerbe: Bau- und Ausbaugewerbe
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Ausbildungsstart: In der Regel zum 01. August oder September.
Wie sieht die Ausbildung als Maler und Lackierer aus?
Die Ausbildung zum Maler und Lackierer ist eine klassische duale Ausbildung - das heißt du wechselst zwischen Betrieb und Berufsschule. Die Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre und startet in der Regel zum 01. August oder September.
In der Berufsschule lernst du das Fachwissen, während du im Betrieb die Praxis kennenlernst und handwerklich tätig bist.
Welche Voraussetzungen brauche ich für die Ausbildung?
Von Hauptschulabschluss bis Abitur - jeder kann die Ausbildung zum Maler und Lackierer antreten. Du benötigst keine besondere schulische Ausbildung.
Räumliche Vorstellungskraft, ein Sinn für Design und Farbe sind gute Voraussetzungen für das Malerhandwerk. Da du häufig auf Leitern und Gerüsten stehst, solltest du schwindelfrei sein. Körperliche Fitness ist für einen Handwerksberuf auch von Vorteil.
Wie läuft die Ausbildung Maler und Lackierer ab?
Deine Ausbildung startet in der Regel zum 01. August oder September. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass Azubis noch später einsteigen. Im Betrieb lernst du die Tätigkeiten und die technischen Ausführung eines Maler und Lackierers. Du lernst zum Beispiel das Streichen, Tapezieren, Spachteln, die Bedienung von Maschinen und den richtigen Umgang mit Werkzeug.
Nach 2 Jahren steht Teil I der Gesellenprüfung an. Teil II folgt dann am Ende der Ausbildung.
Was lernt ein Maler während seiner Ausbildung?
In der Ausbildung zum Maler und Lackierer lernst du verschiedene Arbeitsmethoden kennen und sammelst wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Farben, Materialien und Bausubstanzen. Von Anfang an steht die praktische Anwendung im Vordergrund. Du erhältst Einblicke in die Vorbereitung von Untergründen, das Verspachteln von Wänden und die Beschichtung und Gestaltung von Oberflächen. Verschiedene Tapetenarten und ihre Verarbeitungstechniken werden dir ebenfalls nähergebracht.
Neben der praktischen Arbeit lernst du auch wichtige theoretische Grundlagen. Dazu gehören unter anderem die Eigenschaften von Farben und Lacken, die verschiedenen Bausubstanzen und die Arbeitssicherheit.
Sicherheit und Ordnung:
Ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist die Arbeitssicherheit. Du lernst, wie du den Arbeitsort effektiv absicherst und vor Verschmutzung schützt.
Darüber hinaus erwarten dich:
Der sichere Umgang mit Werkzeugen und Maschinen: Vom Pinsel bis zur Spritzpistole lernst du alle wichtigen Geräte kennen und wendest sie fachgerecht an.
Qualitätsbewusstsein: Sorgfalt und Präzision sind in diesem Beruf unerlässlich. Du lernst, worauf es bei der Qualitätskontrolle ankommt, um stets beste Ergebnisse zu erzielen.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen und Materialien spielt eine wichtige Rolle. Du lernst umweltfreundliche Arbeitsweisen kennen und trägst so zu einem nachhaltigen Ergebnis bei.
Während der Ausbildung entscheidest du dich für eine Fachrichtung →. Je nachdem unterscheiden sich die Lerninhalte etwas.
Welche Fächer hat man während der Ausbildung zum Maler und Lackierer ich in der Berufsschule?
In der Berufsschule für Maler und Lackierer unterscheidet man zwischen berufsbezogenen und berufsübergreifenden Fächern.
Berufsbezogene Fächer:
Fachtheorie: Hier lernst du die theoretischen Grundlagen des Maler- und Lackiererhandwerks, z. B. Werkstoffkunde, Baukunde, Oberflächentechnik, Raumgestaltung und Arbeitsschutz.
Fachpraxis: In der Fachpraxis übst du die gelernten Theoriekenntnisse in der Praxis, z. B. Streichen, Lackieren, Tapezieren, Verputzen, Trockenbau, Beschichten von Böden und Wänden, Anbringen von Wärmedämmung und Instandhaltungsarbeiten.
Berufsübergreifende Fächer:
Deutsch: Deutschunterricht in der Berufsschule befasst sich mit schriftlicher und mündlicher Kommunikation, Textverständnis und Textgestaltung.
Mathematik: In Mathe lernst du mathematische Probleme zu lösen, die im Berufsalltag auftreten können, z. B. Flächen- und Volumenberechnung, Kalkulation und Prozentrechnung.
Englisch: Im Englischunterricht lernst du die englische Sprache zu verstehen und zu sprechen, um z. B. mit englischsprachigen Kunden oder Kollegen zu kommunizieren.
Politik/Gesellschaftslehre: In Politik/Gesellschaftslehre lernst du die politischen und sozialen Strukturen der Bundesrepublik Deutschland kennen.
Religion: In Religion lernst du die Inhalte und Geschichte der christlichen Religion kennen.
Sport: Im Sportunterricht hältst du dich fit und gesund.
Zwischen welchen Fachrichtungen kann ich mich während der Ausbildung zum Maler und Lackierer entscheiden?
Bis vor wenigen Jahren gab es nur drei Fachrichtungen. Seit 2021 gibt es fünf verschiedene Fachrichtungen in der Ausbildung zum Maler und Lackierer:
1. Gestaltung und Instandhaltung:
Schwerpunkt: Dekorative Gestaltung von Wänden und Fassaden sowie Instandhaltung von Gebäuden
Tätigkeiten: Streichen, Lackieren, Tapezieren, Verputzen, Trockenbau, Beschichten von Böden und Wänden, Anbringen von Wärmedämmung
Eignung: Kreativität, handwerkliches Geschick, Sinn für Farben und Formen
2. Bauten- und Korrosionsschutz:
Schwerpunkt: Schutz von Gebäuden und Bauwerken vor Witterungseinflüssen und Korrosion
Tätigkeiten: Beschichtung von Stahlkonstruktionen, Brücken, Dächern und Fassaden mit speziellen Schutzsystemen, Sanierung von Betonschäden
Eignung: Technisches Verständnis, Sorgfalt, Genauigkeit, Belastbarkeit
3. Ausbautechnik und Oberflächengestaltung:
Schwerpunkt: Bekleiden, Tapezieren und Gestalten von Decken, Innenwänden und Fassaden sowie Teile des Aus- und Trockenbaus
Tätigkeiten: Trockenbauarbeiten, Montage von Wandverkleidungen, Einbau von Türen und Fenstern, Verlegen von Bodenbelägen
Eignung: Handwerkliches Geschick, räumliches Vorstellungsvermögen, Flexibilität
4. Energieeffizienz- und Gestaltungstechnik:
Schwerpunkt: Wärmedämmung von Gebäuden, energieeffiziente Beschichtungssysteme, Einsatz von nachhaltigen Materialien
Tätigkeiten: Anbringen von Wärmedämmverbundsystemen, Beschichtung von Wänden und Dächern mit energiesparenden Farben, Beratung von Kunden zu energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen
Eignung: Technisches Verständnis, Interesse an Nachhaltigkeit, Kundenorientierung
5. Kirchenmalerei und Denkmalpflege:
Schwerpunkt: Restaurierung und Pflege von historischen Wandmalereien und Gebäuden
Tätigkeiten: Reinigen, Konservieren und Retuschieren von Wandmalereien, Vergolden von Stuckelementen, Rekonstruktion von historischen Oberflächen
Eignung: Künstlerisches Talent, handwerkliches Geschick, Liebe zum Detail, großes Verantwortungsbewusstsein
Die Wahl der Fachrichtung erfolgt in der Regel nach dem ersten Ausbildungsjahr. In einigen Betrieben ist es möglich, während der Ausbildung mehrere Fachrichtungen kennenzulernen.
👉 Unser Tipp: Informiere dich vorab über die verschiedenen Fachrichtungen.Welche Fachrichtung die richtige für dich ist, hängt von deinen Interessen, Fähigkeiten und Neigungen ab.
Was verdiene ich in der Ausbildung?
Natürlich kommt es immer auf den Betrieb an, weswegen die Gehälter unterschiedlich ausfallen können. Zum Überblick haben wir die Zahlen aus einem aktuellen Tarifvertrag genommen. Das Ausbildungsgehalt hat sich 2024 etwas erhöht.
Als Auszubildender Maler und Lackierer bekommst du 1. Lehrjahr 800 Euro brutto im Monat. Im 2. Ausbildungsjahr bekommst du 885 Euro und im 3. Jahr beträgt die Ausbildungsvergütung 1.050 Euro brutto pro Monat.
Ausbildungsvergütung Ausbildung Maler und Lackierer:
1. Lehrjahr: 800 €
2. Lehrjahr: 885 €
3. Lehrjahr: 1.050 €
In der Maler- und Lackiererbranche gibt es Tarifverträge, in denen Urlaubsansprüche, Arbeitszeiten und auch Tariflöhne festgelegt werden.
‼ Aufgepasst: Nicht jedes Unternehmen zahlt nach Tarif. Es gibt auch Betriebe, die einen reinen Arbeitsvertrag abschließen. Informiere dich am besten schon vor deiner Bewerbung über die Konditionen des Unternehmens.
Der Mindestlohn für Maler und Lackierer:
Nach der Ausbildung giltst du als Malergeselle bzw. Malergesellin und hast damit Anspruch auf den Mindestlohn eines ausgelernten Malers, welcher im Tarifvertrag festgehalten wird. Seit 2024 hat sich der Maler-Mindestlohn bundesweit auf 15 Euro erhöht. Das ergibt bei einer normalen 40-Stunde Woche schonmal 2.400 Euro, welche dir garantiert zustehen.
Das Maler-Gehalt liegt irgendwo zwischen 2.300 Euro und 3.500 Euro brutto im Monat.
Was kommt nach der Ausbildung zum Maler und Lackierer?
Nach deiner Ausbildung giltst du als Geselle bzw. als Gesellin und sammelst vermutlich erst einmal in deinem Ausbildungsbetrieb oder einem anderen Unternehmen weitere Erfahrungen.
Im Handwerk, so auch im Maler und Lackiererhandwerk, sind Fachkräfte immer gefragt - das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Du hast also eine Ausbildung mit einer stabilen Zukunftsaussicht und tollen Karrierechancen in der Tasche.
Für dich stehen nach der Ausbildung zum Maler und Lackierer viele Fort-, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bereit.
Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Entwickele dich zu einem wahren Spezialisten auf deinem Gebiet. Durch bestimmte Weiterbildungen kannst du dir spezielles Fachwissen aneignen. Im Malerhandwerk werden viele Seminare und Workshops zur Weiter- und Fortbildung angeboten.
Du kannst zum Beispiele eine fachliche Fortbildung in Bereichen wie Denkmalpflege, Beschichtungstechnik oder Raumgestaltung weiterbilden machen.
Aber auch eine betriebswirtschaftliche Fortbildung kann für dich spannend sein.
Malermeister bzw. Malermeisterin werden
Viele Gesellen machen relativ kurz nach ihrer Ausbildung den Meister. Der Meisterbrief hat im Malerhandwerk noch immer einen sehr hohen Wert und ermöglicht dir viele weitere Karrieremöglichkeiten.
Als Meister bzw. Meisterin könntest du später selbst Lehrlinge ausbilden. Du könntest auch noch einmal an die Uni studieren gehen - das geht mit Meisterbrief auch ohne Abitur.
Wenn du mit Gedanken spielst, dich später einmal Selbstständig zu machen und dein eigenes Unternehmen zu führen, musst du auch den Titel eines Meisters haben.
Wie du siehst, ist der Meistertitel im Malerhandwerk von großer Bedeutung, wenn du die große Karriere anstrebst.
Gehe in die Selbstständigkeit
Gründe dein eigenes Unternehmen oder übernehme einen gestandenen Malerbetrieb. In naher Zukunft steht ein großer Generationenwechsel an - viele Chefs gehen nach und nach in den Ruhestand. Es gibt für den Nachwuchs also viele Möglichkeiten, einen Betrieb zu übernehmen oder sich als neuer Maler in einer Region zu platzieren.
Weite Spezialisierungen
Darüber gibt es noch viele weitere Optionen, wie du dein Handwerk kreativ ausleben kannst. Du kannst zum Beispiel auch in die Industrie gehen oder dich weiter spezialisieren.
Das ist immer eine Typ-Frage - je nach Interessen ist vielleicht der eine oder andere Weg für dich spannend. Bist du ein sehr umweltbewusster Mensch, könntest du eine Weiterbildung zu Gebäudeenergieberater machen und Kunden bei klimafreundlichen Umbauten beraten.
Obwohl das Malerhandwerk sehr traditionell ist, gilt es als sehr zukunftssicher und es gibt immer wieder neue Trends und Innovationen.
Fun Facts
Hättest du das gewusst?
Das älteste Gewerbe der Welt: Wandmalerei ist so alt wie die Menschheit selbst. In Borneo wurde ein 40.000Jahre altes Wandgemälde entdeckt.
Promis: u.A. ist Bushido oder der Dart-Shootingstar Ricardo Pietreczko gelernter Maler und Lackierer
Teuerste Farbe der Welt: Man hat von ihr schon einmal gehört - die Purpurschnecke. Aus ihr wird die teuerste Farbe der Welt gewonnen, welche über 2.000 Euro pro Gramm kostet.
Bei uns im Magazin liefern wir dir regelmäßige spannende News und Stories aus dem Malerhandwerk.
Das Smartphone – unverzichtbares Werkzeug für jeden Handwerker
Ein Smartphone ist in der heutigen Zeit weit mehr als nur ein Kommunikationsmittel oder ein Unterhaltungsgerät. Vielmehr hat es sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug für viele Berufsgruppen entwickelt. Besonders Handwerker profitieren von den zahlreichen Funktionen und Möglichkeiten, die ein Smartphone bietet. Wir nennen dir einige Gründe, warum ein Smartphone für Maler heutzutage ein wichtiges Arbeitsinstrument ist!
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